Löwenparade - Eugenia Kerrinnes: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 30. April 2015, 11:42 Uhr
Mit Kraft und Mut gegen Zerstörung
Beim Gestalten des Löwen inspirierten Eugenia Kerrinnes gesellschaftspolitische Gedanken.
„Als ich die Statue des Bergischen Löwen auf dem Rathausplatz in Remscheid zum ersten Mal anschaute, fühlte ich gleich seine gewaltige Kraft und Energie. Majestätisch steht er auf einer massiven Stele, der Blick ist über die Dächer der Stadt gerichtet. Seine Augen sind voller Zorn, die Muskeln sind gespannt und die Körperhaltung angriffsbereit.
Mir gingen bei diesem Anblick mehrere Gedanken durch den Kopf: Will der Löwe sich aus dem Stein befreien und ein Leben in Freiheit führen? Oder ist er dort oben für immer erstarrt? Für einen Moment scheint es mir, als schimmere durch seinen wütenden Blick ein Hauch von Resignation. Brauchen wir heute noch eine Löwenfigur, die über uns wacht?
Der von Menschen geschaffene Steinlöwe lässt sich als Sinnbild für die alles überragende menschliche Herrschaft denken. Doch wir wissen aus unserer Geschichte, in welch katastrophalem Ausmaß menschliches Dasein Zerstörungsprozesse auf der Erde ausgelöst hat – unsere jüngste Geschichte liefert genügend Beispiele.
„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“, sagte im 19. Jahrhundert der berühmte Evolutionsforscher Charles Darwin. Wir handeln aber selten im Einklang mit unserer natürlichen Umgebung. Der Mensch ist sehr kreativ darin, sein Lebensareal und sich selbst zu zerstören. Dabei nutzt er modernste Technik, unter anderem als Kriegswaffe.
Jugendliche flüchten häufig aus der wahren Welt in den irrealen Kosmos von Computerspielen. Setzen sich insbesondere gewaltverherrlichende Games dabei im Denkapparat fest wie das Immunsystem zerstörende Viren? Bleibt das Gehirn am Ende psychisch labil, entscheidungsunfähig und sozial gleichgültig zurück?
Gleichzeitig fehlt vielen durch die Perspektivlosigkeit gesundes Selbstbewusstsein. Sie sehen sich als Bauernopfer im strategischen Schachspiel der Herrschenden um Macht und Reichtum. Ihren eigenen schöpferischen Fähigkeiten trauen sie nicht mehr. In dieser Krisenzeit fehlt ein weiser und unerschrockener Löwe, der ihnen Kraft gibt, gemeinsam statt gegeneinander die Anforderungen der Realität zu bewältigen.
All diese Gedanken haben mich beim Bemalen des Remscheider Löwen beschäftigt und inspiriert. Mit dem EKER-Löwen schenke ich der Welt einen der dringend benötigten weisen und unerschrockenen Löwen, der den Menschen Kraft gibt. Dies wird er nach der Löwenparade von einer Düsseldorfer Musikagentur aus tun.“
Löwenbändiger | Eugenia Kerrinnes |
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Name des Löwen | – |
Künstler/in | Eugenia Kerrinnes (EKER) |